Spitzenspiel bleibt spannend bis zum Schluss
Kemptener Damen verlieren gegen den EC Bad Tölz erst im Penaltyschießen mit 6:7
Es war eine wilde Partie, die sich die beiden Top Teams der Runde am Sonntagabend im Kemptener Eisstadion lieferten. Die gut 100 Zuschauer in der ABW Arena konnten sich über viele Tore und ein hin und her wogendes Spiel freuen.
Kempten erwischte mit dem schnellen 1:0 durch Sonja Kullmann nach nur 28 Sekunden eigentlich den idealen Start, versäumte es danach aber die Partie in die Hand zu nehmen und das Spiel aus der Führung heraus zu bestimmen. Überzahlspiele wurde nicht ausgenutzt, obwohl es genug Gelegenheit dazu gab, im Gegenteil man fing sich sogar mit einer Spielerin mehr auf dem Eis zwei Gegentore ein. Ehe man sich versah lag man mit 1:4 im Rückstand. Bad Tölz zeigte sich abgeklärt und eiskalt im Abschluss. Ein Debakel bahnte sich an, vom Offensivpower der die Allgäuerinnen beim Hinspielsieg noch ausgezeichnet hatte sah man nur wenig. Immerhin gelang Tanja Eisenschmid das zwischenzeitliche 2:4, doch Tölz blieb weiterhin unbeeindruckt und stellte schnell wieder den drei Tore Vorsprung her. Und auch das 3:5, erneut durch Sonja Kullmann beeindruckte die Oberbayerinnen nicht wirklich, gerade eine gute Minute verging und es leuchtete 3:6 von der Anzeigetafel. Trotzdem veränderte sich das Spiel der Sharks seit dem 1:4 immer mehr, und der Druck der Hausherrinnen wuchs und wuchs. Nun ging es auch nur noch in eine Richtung, auch drei Tore Rückstand sind im Eishockey schnell aufgeholt. Mama Kullmann mit ihrem dritten Treffer und die nimmermüde Marie Delabre stellten das Ergebnis noch vor Ende des zweiten Drittels auf 5:6 und somit war alles offen für einen heißen Tanz im Schlussabschnitt.
Max Berger fand in der Kabine auch die richtigen Worte, denn nun ging es nur noch in eine Richtung. Chancen gab es im Minutentakt, Tölz nur noch mit einzelnen Entlastungsangriffen. Dennoch dauerte es bis zur 56. Spielminute in der Tanja Eisenschmid den erlösenden Ausgleich erzielte und einen Punkt für ihr Team sicherte. Sie war aber dann auch der tragische Held im anschließenden Shootout, sie machte alles richtig, verlud die Torhüterin doch ein cm fehlte zum Glück, ihr Schuss prallte vom Innenpfosten zurück aufs Eis. Die Gäste feierten den Zusatzpunkt ausgelassen, Kempten haderte mit den ersten 30 Minuten des Spiels. Trotzdem, großen Respekt an das Team der Allgäuerinnen, sie gaben nie auf, alle Rückschläge durch die Gegentore wurden weggesteckt, man glaubte immer daran das Spiel noch drehen zu können und holte alle Rückstände wieder auf. In der Tabelle ist nach wie vor alles offen, Bad Tölz steht mit einem Spiel mehr und drei Punkten Vorsprung wieder auf Platz eins, sollte es zur Punktegleichheit kommen haben die Allgäuerinnen durch den direkten Vergleich aber die Nase vorn. Weiter geht’s bereits am kommenden Samstag, dann steht die lange Auswärtsfahrt nach Crimmitschau an, hier ist noch eine Rechnung aus dem letzten Jahr offen, als man im Penaltyschießen den kürzeren zog.
Statistik:
ESC Kempten – EC Bad Tölz 6:7 n.P. (1:3,4:3,1:0,0:1)
Tore:
1:0 Kullmann S.(Delabre,Brugger)(1.),
1:1 Kubiczek (5.),
1:2 Kubiczek (7.),
1:3 Schwaab (Kubiczek,Gania)(20.),
1:4 Kubiczek (24.),
2:4 Eisenschmid (Delabre,Brugger)(28.),
2:5 Schwaab (30).
3:5 Kullmann S.(Kullmann C.Fritz)(33.),
3:6 Schrottenbaum (34.),
4:6 Kullmann S.(Kullmann C.,Barmasev)(35.),
5:6 Delabre (Eisenschmid,Neudert)(38.),
6:6 Eisenschmid (Delabre,Kullmann C.)(56.),
6:7 Hoyer (Pen.).
Strafminuten:
ESC Kempten: 6
EC Bad Tölz: 12
Zuschauer: 114