ESC Kempten startet in Königsbrunn in die Playoffs

Auch wenn für die Narren und Faschingsbegeisterten landauf und landab deren fünfte Jahreszeit am Aschermittwoch gerade erst zu ende ging so beginnt sie jetzt für die Eishockeyteams und Fans. Playoffs heißt das Zauberwort. Darauf hat man die ganze Vorrunde über hingearbeitet. Hier belohnt man sich für die monatelange Schinderei. Und hier werden Helden geboren und Meister gemacht. Kein taktieren mehr, keine Zurückhaltung. Alles oder nichts, es zählt nur noch der Erfolg. „Do or die“ werden diese Spiele im englischen so treffend bezeichnet. Und auch wenn das doch sehr martialisch klingt,  drückt es doch den Kern der Sache perfekt aus. Entweder Du gewinnst oder Du stirbst sportlich, so einfach ist das in den Ausscheidungsspielen.

Mit dem amtierenden Meister der Bayernliga, dem EHC Königsbrunn haben die Kemptener natürlich einen richtig dicken Brocken vor der Brust. Allerdings gibt es in der jetzigen Saisonphase eh keine leichten Gegner, jeder der es in dieser starken Liga unter die besten acht geschafft hat ist eine top Mannschaft. Auf dem Papier ist das Duell zwischen den Augsburger Vorstädtern und den Allgäuern sehr ausgeglichen. Gerade mal ein einziger Punkt (61 / 60) trennen die beiden Teams nach der Vorrunde. Königsbrunn hat ein paar Tore mehr erzielt, Kempten dafür weniger kassiert. Bei den special Teams ist es sowohl bei den Überzahl wie auch bei den Unterzahlformationen fast exakt ausgeglichen. Auf der Torhüterposition steht mit Jakob Nerb der aktuell beste Bayernligakeeper zwischen den Kemptener Pfosten. Bei den Brunnenstädtern scheint die ehemalige Kaufbeurer DEL2 Legende Stefan Vajs rechtzeitig zu den Playoffs wieder fit zu sein, er musste in der Vorrunde immer wieder angeschlagen aussetzen. Auch bei den Begegnungen in der Vorrunde steht es unentschieden. Kempten konnte sein Heimspiel mit 4:1 gewinnen, Königsbrunn hielt sich beim 5:3 zuhause schadlos.

Was wird also den Ausschlag geben? Für Königsbrunn spricht die Erfahrung aus den Playoffs im letzten Jahr, die mit dem Titel gekürt wurden. Auch im Kader gab es im Vergleich zum Vorjahr nur wenig Veränderung ,so dass eine eingespielte Mannschaft auf das Team von Sven Curmann wartet. Der Coach der Sharks hat im Laufe der Saison gezeigt wie wichtig er für das Team ist und aus einer neu zusammengestellten Truppe ein eingeschworenes Team geformt. Sein Gegenüber Robert „Bobby“ Linke kennt die Sharks aus unzähligen Spielen bereits als Trainer in Bad Wörishofen und Ulm bestens.

Letztendlich wird es auf das Momentum ankommen. Wer kommt nach den zwei Wochen Wettkampfpause zuerst wieder in den Flow? Wer ist heiß genug darauf die Serie zu gewinnen und wer ist bereit auch über die berühmten 100 Prozent zu gehen. Maximal sieben Spiele haben die beiden Kontrahenten Zeit die erforderlichen vier Siege bis zum Erreichen des Halbfinales zu holen. Viele Experten sprechen von einer ausgeglichenen und vermutlich langen und engen Serie.

Die Wahrheit liegt aber wie immer auf dem Eis und allerspätestens am fünften März, dem Termin für Spiel sieben, werden es alle wissen.