Seit September ungeschlagen!

Die Jungs lassen sogar den Nachwuchs des Augsburger EV hinter sich!

Unter dem Weihnachtsbaum waren Trikots von Top-Stürmer Corey Pawley der große Renner beim Kemptener Eishockey Nachwuchs. Wenn daheim gefieselt wird, schlüpfen die Buben längst nicht mehr in die Rollen der großen Stars, sondern in die von Spielern wie Fabian Schütze oder Patrick Weigant. Die Vorbilder kommen aus dem eigenen Verein. Denn genauso wie die Großen auf dem Eis derzeit in der Aufstiegsrunde zur Bayernliga für die Furore sorgen, sind auch die kleinen Sharks erfolgreich.

Die Kleinschüler zwischen zehn und zwölf Jahren dominieren in dieser Saison Ihre Landesliga-Gruppe und dürfen bereits drei Partien vor Ende der Runde die Meisterschaft feiern – noch vor der U12 des traditionsreichen Augsburger EV. Entsprechende Meister-Shirts hat das Team schon bekommen, die große Party folgt erst, wenn alle Spiele vorbei sind. „Ich bin so stolz und glücklich, dass sich unsere Arbeit auszahlt“, sagt Trainer Peter Henninger. Dass in seiner Truppe großes Potential steckt, hat sich bereits Ende der vergangenen Saison angekündigt. Da wurde der ESC Kempten mit fast der identischen Mannschaft bayerischer Vizemeister im Finale der besten Bezirksligisten. „Nach dem Aufstieg in die Landesliga war unsere primäre Zielsetzung aber gar nicht der nächste Titel. Wir wollten einfach vorne mitspielen“, erklärt Henninger. Dann kam alles anders. Von den ersten vier Spielen wurden drei zweistellig gewonnen, 129 Tore haben die bislang in 17 Duellen erzielt und mit dem 12:0 gegen Lindau wurde am Wochenende die Meisterschaft vorzeitig besiegelt. Doch gestillt ist der Erfolgshunger der Haie noch nicht. Henninger meint: „Wir haben noch drei Siele vor uns. Jetzt wollen wir natürlich auch die noch gewinnen und die Saison ungeschlagen beenden!“

Erfolgsgeheimnis Nummer eins: Die Kinder sind auch abseits des Eisstadions gute Freunde und verbringen viel Zeit miteinander.
Erfolgsgeheimnis Nummer zwei: Die Verantwortlichen bauen auf ausgeklügelte Trainingspläne, legen großen Wert aufs Schlittschuhlaufen und setzen an leistungsbezogenen Stationen moderne Methoden um, die vom Bayerischen Eissportverbands (BEV) empfohlen werden. „Wir sind sehr froh, dass uns der Eishockey-Förderverein dabei finanziell unterstützt. Vor allem wenn es darum geht, neues Material anzuschaffen“, sagt Henninger. Vier Spieler seines Kaders haben sogar den Sprung an den BEV-Stützpunkt geschafft und absolvieren in Füssen regelmäßig mit den Besten ihrer Jahrgänge zusätzliche Übungseinheiten. „Der Verband schaut wieder auf uns“, meint der Coach.

Nächste große Herausforderung wird das Finale um die bayerische Landesliga-Meisterschaft. Neben den Kemptenern sind dafür bereits der VER Selb und der TSV Peißenberg qualifiziert. Um den vierten Platz in der Endrunde streiten sich Passau und die SG Ottobrunn/München.
Aufstiegsberechtigt sind die Sharks als Gruppensieger bereits, doch das Sportliche spielt dabei nur eine Nebenrolle. Der Verband prüft, ob die Bayernliga-Bewerber überhaupt geeignet sind für die ranghöchste Liga in dieser Altersklasse. Unter anderem geht es darum, wie die Vereine im Nachwuchs generell aufgestellt sind. „Der Aufstieg liegt als nicht in unserer Macht. Aber wir wären bereit und würden den Schritt nach oben machen“, meint Henninger.
Einen günstigeren Zeitpunkt werde es sobald nicht mehr geben. Denn der BEV stukturiert die Altersklassen neu, aus der U12 wird die U13.
Henniger sagt: „Damit dürften die Jungs in dieser Besetzung noch ein weiteres Jahr zusammenspielen. Das kommt uns zugute. Wir würden die großen Namen wie Kaufbeuern, Ingolstadt, Landshut oder Rosenheim gerne ein bisschen ärgern.“

(Quelle und Verfasser: Allgäuer Zeitung)