ESC Kempten gewinnt emotionsgeladenes Derby in Ulm mit 4:6

 

Mit nur drei Reihen reisten die Allgäuer am Freitagabend nach Neu Ulm. Neben den Langzeitverletzten Colin Witting und Jonas Mikulic fehlten auch Philipp Zeiske und Nikolai Streif, die beiden helfen übers Wochenende mit ihren Förderlizenzen in Sonthofen aus, der Landesligist hat aktuell ziemliche Personalsorgen. Kempten versuchte von Beginn an die Partie zu dominieren, was bei 5 gegen 5 auch gut gelang. Es wurden gute Chancen herausgespielt aber noch nicht verwertet. Vielen Strafzeiten geschuldet entwickelte sich aber kein kontinuierlicher Spielfluss. Ondrej Zelenka nutze dann eine numerische Überzahl zur Führung, die von Filip Kokoska sehenswert vorbereitet wurde. Ulm blieb über Konter gefährlich und erzielte nur 3 Minuten später den Ausgleich, der gleichzeitig auch den Pausenstand bedeutete. Auch der zweite Abschnitt recht zerfahren mit vielen Über- und Unterzahlsituationen. Darunter gleich eine 5 Minuten Unterzahl die Kempten gut überstand, zumindest bis 19 Sekunden vor Ablauf, Ulm ging durch einen abgefälschten Schuss erstmals in Führung. Jakub Bitomsky konnte mit einem sehenswerten Solo aber kurz darauf wieder den Ausgleich erzielen, auch dieser Treffer in Überzahl. Im letzten Abschnitt sah es zunächst nach einer klaren Angelegenheit für die Sharks aus, bei fünf gegen fünf zeigten sie ihre technische Überlegenheit und gingen verdient durch Maximilian Schäffler und erneut Bitomsky mit 2:4 in Führung. Eigentlich hatte man das Spiel und den Gegner zu diesem Zeitpunkt im Griff, nun ging es aber weiter mit vielen Strafzeiten und der Spielfluss war dahin. Ulm schaffte es tatsächlich, aufopfernd kämpfend, das Spiel erneut auszugleichen. Die Sharks weiter im Vorwärtsgang wollten die drei Punkte unbedingt mit ins Allgäu nehmen. Bitomsky scheiterte mit einem Alleingang, Daniel Rau hämmerte die Scheibe an den Pfosten, Chancen zur Entscheidung waren genug vorhanden. Zum Matchwinner wurde dann letztendlich Nikolas Oppenberger, der in der letzten Minute das von den zahlreich mitgereisten Kemptener Anhängern frenetisch bejubelte Siegtor zum 4:5 erzielte. Ulm zog sich noch eine weitere Strafe wegen Reklamierens zu und nahm sich damit die Chance auf einen erneuten Ausgleich. Den Schlusspunkt setze Christopher Mitchell mit dem 4:6 eine Sekunde vor Spielende. Beide Trainer, sowohl Sven Curmann, wie auch Martin Jainz auf Ulmer Seite hatten bei der abschließenden Pressekonferenz viel anerkennende Worte für ihren Gegner. Curmann lobte vor allem auch die Moral seiner Truppe, nicht aufzugeben und bis zum Schluss alles für den Sieg in die Waagschale geworfen zu haben. Am Sonntag geht es dann gegen einen schweren Brocken, den Tabellennachbarn aus Peißenberg.

Statistik

VfE Ulm/Neu-Ulm – ESC Kempten 4:6 (1:1,1:1,2:4)

Tore:

0:1 Zelenka (Kokoska,Bitomsky)(7.),

1:1 Anwander (Tischendorf,Klingler)(9.),

2:1 Jäger (Tischendorf,Danzer)(34.),

2:2 Bitomsky (Zelenka,Kokoska)(36.),

2:3 Schäffler (Miller,Oppenberger)(44.),

2:4 Bitomsky (Ellerbrock,Kokoska)(45.),

3:4 Rodrigues (Stempfel,Der)(49.),

4:4 Rodrigues (Synek,Klingler)(52.),

4:5 Oppenberger (Schäffler,Zelenka)(60.),

4:6 Mitchell (Kokoska,Landerer)(60.).

Strafminuten:

VfE Ulm/Neu-Ulm: 24

ESC Kempten: 14 + 5 Zelenka + 10 Sillanpää

Zuschauer: 745

DIE HIGHLIGHTS

PRESSEKONFERENZ