Während die ersten drei der Aufstiegsrunde Punkte lassen nutzt der ESC Kempten diese Chance nicht und verliert zuhause mit 4:6 gegen den EV Dingolfing
Der Tabellenführer aus Buchloe kassierte die erste Niederlage gegen den fünften und Gegner der Sharks am Sonntag den EV Moosburg, und Ulm/Neu Ulm mit einem Punkt aus Hassfurt und Amberg mit zwei Punkten aus Bad Aibling konnten nur begrenzt Zähler verbuchen. Mit einem Heimsieg hätten die Allgäuer also einen wichtigen Schritt Richtung Playoffs machen können. Leider kam es anders und nach einer enttäuschenden Vorstellung musste man sich dem Vorletzten Dingolfing im eigenen Stadion geschlagen geben.
Gleich 8 Spieler standen Coach Carsten Gosdeck im Heimspiel gegen die Niederbayern am Freitagabend nicht zur Verfügung. Danny Schubert, Eugen Scheffer, Patrick Weigant,Markus Vaitl, Andreas Fritsche, Fabian Magg sowie die Brüder Waleri & Maxi Barmasev fehlten auf dem Spielberichtsbogen. Umso mehr Gewicht bekamen dadurch die Transfers im Dezember und Januar so das Gosdeck zumindest 3 komplette Reihen einsetzen konnte. Erstmals im Dress der Sharks auch Jakub Revaj. Nachdem die Spielberechtigung des BEV, die am letzten Wochenende noch fehlte inzwischen vorliegt stand dem Einsatz des Deutsch-Tschechen nichts mehr im Weg.
Doch auch die Gäste konnten aufgrund von fehlenden Spielern nur 15 Feldspieler aufbieten, so dass die Voraussetzungen bei der Mannschaftsstärke identisch waren.
Und Gosdeck machte sich, sichtlich verärgert, in der Pressekonferenz nach dem Spiel dann auch deutlich Luft. „Auch wenn einige meiner Spieler aufgrund einer Grippewelle während der Woche nicht oder kaum trainieren konnten so erwarte ich vollen Einsatz wenn ein Spieler zum Punktspiel bereit ist aufzulaufen.“
Es fehlte die Laufbereitschaft, der Einsatzwille und die Spielfreude, welche die Kemptener noch im letzten Spiel in Amberg so ausgezeichnet hatte. Und auch im Spielaufbau haperte es. Zuviel wurde auf Einzelaktionen vertraut. Schnelle Spielmacher wie Markus Vaitl oder Patrick Weigant wurden sichtlich vermisst. Und Dingolfing war eiskalt vor dem Tor von Fabian Schütze, die Isar Rats brauchten nicht sehr viele Chancen, ihre Konter verwandelten sie zielstrebig und erfolgreich.
Ein Zuschauer brachte es nach dem Spiel mit nur einem Satz auf den Punkt: „ Kempten hatte heute die besseren Einzelspieler auf dem Eis, aber Dingolfing hatte eine Mannschaft.“
Die frühe Führung der Gäste aus der zweiten Minute konnten Andreas Ziegler und Ahren Spylo mit einem Solo durch die ganze Gästeabwehr in eine 2:1 Führung umdrehen. Aber die Niederbayern zogen konsequent ihr Spiel durch, zweikampfstark und laufbereit nahmen sie den Sharks immer wieder die Räume und kamen selber zu guten Chancen. So drehten sie auch durch einen Doppelschlag innerhalb von 28 Sekunden das Spiel wieder zu ihren Gunsten. In Überzahl konnte Michel Maaßen aber noch zum 3:3 Pausenstand ausgleichen. Im zweiten Drittel war es erneut Maaßen der die Sharks mit seinem zweiten Treffer wieder in Führung bringen konnte, mit dem 4:3 ging es auch in den letzten Spielabschnitt. In diesem gab es 15 Minuten Einbahnstraßenhockey in Richtung Dingolfinger Tor zu sehen. 3 Überzahlsituationen brachten noch bessere Möglichkeiten zur Vorentscheidung aber es wurde entweder zu kompliziert agiert, oder der Gästekeeper war Endstation. Und so kam es wie so oft im Sport. Mit einer ihrer ersten Chancen im letzten Drittel glich Dingolfing 5 Minuten vor dem Ende aus. Kempten drückte trotzdem weiter auf die Entscheidung, fing sich aber noch einen weiteren Treffer zur Vorentscheidung zwei Minuten vor Ende ein. Das Tor zum 4:6 ins inzwischen verwaiste Kemptener Gehäuse war der Schlusspunkt auf einen verkorksten Abend.
Sah es nach den ersten sieben Spieltagen noch so aus als würden sich die ersten Vier mehr und mehr absetzen und es wäre bereits eine Vorentscheidung um die Vergabe der Playoff Plätze gefallen ist nun alles wieder offen und auch Moosburg, Haßfurt und Dingolfing machen sich wieder berechtigte Hoffnungen.
Umso wichtiger wird nun die Auswärtsbegegnung der Sharks am Sonntag beim EV Moosburg, der nur zwei Punkte hinter den Allgäuern auf Rang 5 lauert.
Statistik
ESC Kempten – EV Dingolfing: 4:6 (3:3,1:0,0:3)
Tore
0:1 Schwarz (Detterer,Schickaneder)(2.)
1:1 Ziegler (Jun,Von Sigriz)(6.)
2:1 Spylo (Oppenberger,Rukajärvi)(14.)
2:2 Schickaneder (Simbeck,Kößl)(16.)
2:3 Michel (Meichel)(17.)
3:3 Maaßen (Spylo,Oppeneberger)(19.)
4:3 Maaßen (Meier,Revaj)(37.)
4:4 Schander (Ohr)(56.)
4:5 Schander (Michel,Simbeck)(58.)
4:6 Michel (Eng)(60.)
Strafminuten
ESC Kempten: 10
EV Dingolfing: 18 +10 Meichel
Beste Spieler
ESC Kempten: Roni Rukajärvi
EV Dingolfing: Markus Simbeck
Zuschauer 828
DIE PRESSEKONFERENZ