Kampf um die Ananas

Der Kampf um die goldene Ananas beschreibt umgangssprachlich ein Spiel in dem es nicht mehr wirklich um etwas geht.

Auch wenn es im letzten Landesligaspiel der Allgäuerinnen noch um den Sieg in der Platzierungsrunde ging, ist der sportliche Wert dieser Runde nicht zu hoch anzusiedeln. Das es nach der Partie für beide Teams tatsächlich eine in Gold und eine in Silber verpackte Ananas als Auszeichnung gab erfreute jedoch alle Teilnehmerinnen besonders. Schließlich ist die exotische Südfrucht ja auch lecker und gesund. Kempten, vor dem Spiel Tabellenführer hätte ein Sieg auch im Penaltyschießen gereicht um den Platz zu halten. Doch mit der 2:3 Niederlage reichte es letzten Endes dann zum zweiten Platz. München war mit lediglich 10 Damen angereist, während die Sharks mit vier Reihen agierten. Dies war auch ein Dank an die jungen und Nachwuchskräfte, die in der abgelaufenen Saison nicht immer Einsatzzeiten bekamen. Aufgrund der numerischen Überlegenheit nahm es wohl die ein oder andere etwas zu locker während die Damen aus der Hauptstadt konsequent und effektiv agierten. Bei 0:3 nach 2 Dritteln entschied sich Coach Max Berger (Rainer Nittel war an diesem Wochenende verhindert) auf zwei Reihen umzustellen um so für mehr Druck zu sorgen. Dies sollte auch gut funktionieren und so war es das Familienprojekt Kullmann welches nochmals Spannung aufkommen ließ. Während Papa Nick in der heimischen Gaststätte dafür sorgte dass die Kässpatzen nicht anbrennen, erzielte Carolina auf Vorlage von Mama Sonja zunächst das 1:3. Nur knapp 2 Minuten später war es dann die genau umgekehrte Kombination die nochmals für Spannung sorgte. Kempten warf alles nach vorne, aber die Münchnerinnen verteidigten clever und nahmen so die Ananas in Gold sowie einen Pokal mit nach Hause. Bei der anschließenden Ehrung beider Teams gab es dann auch viel Worte des Lobes für das „Projekt“ Lady Sharks. Aus einer Idee im letzten Sommer wurde über den Winter eine Mannschaft die viel Spaß miteinander hat, und sich auch sportlich von Spiel zu Spiel steigerte. Höhepunkt sicher die deutlichen Siege gegen die Damenteams des DEL Clubs Schwenningen sowie DEL2 Vertreter Ravensburg. Viele haben sich eingebracht im und um das Team, und mit ex Nationaltrainer Nittel wurde genau der richtige gefunden um die alten Hasen mit den Neulingen zu kombinieren. Man darf sich schon auf die neue Saison freuen, die Allgäuer Mädels werden sicher einen weiteren Schritt vorwärts machen. Und wer weiß, vielleicht gibt es bei Familie Kullmann in der Hindelanger Schäferstuben bald auch einen leckeren Nachtisch mit Ananas.

Statistik
ESC Kempten – VfR München Angerlohe 2:3 (0:1,0:2,2:0)

Tore
0:1 Bauer (13.)
0:2 Bauer (Brockmöller,Holm)(26.)
0:3 Brockmöller (Weber,Porada)(31.)
1:3 Kullmann C. (Kullmann S.)(44.)
2:3 Kullmann S. (Kullmann C.)(46.).

Strafminuten
ESC Kempten: 8
VfR München Angerlohe: 12