Lady Sharks entführen einen Punkt nach Penaltyschießen aus Crimmitschau

Schwenningen, Mannheim, München, Bietigheim, Ravensburg. Alles namhafte DEL und DEL 2 Standorte im deutschen Profieishockey. Und auch allesamt Standorte an denen die Lady Sharks in der letzten und dieser Saison bereits angetreten sind. Nun kommt mit Crimmitschau ein weiterer DEL 2 Standort dazu, der zugegeben nicht in Bayern liegt. Die in Sachsen ansässigen Damen sind aber mit den bayerischen Teams in einer Liga eingeteilt. Nach gut sechs Stunden Busfahrt gab es zuerst einmal die Gelegenheit dem aktuellen sechstplatzierten der zweiten Liga beim Training zuzuschauen bevor es dann für die Allgäuerinnen selbst aufs Eis im Sahnpark ging. Doch bevor das erste Bully gespielt werden konnte mussten beide Teams wieder vom Eis. Etliche tiefe Löcher im sächsischen Eis stellten eine zu große Verletzungsgefahr dar, so dass die Spielfläche ein zweites Mal aufbereitet werden musste. Mit 20 Minuten Verspätung ging es dann endlich los, und das Tempo war nur geringfügig langsamer als bei den Profis zuvor. Es war tatsächlich eins der besten Saisonspiele der Allgäuerinnen, gegen läuferisch sehr starke Hausherrinnen. Viel Tempo seitens Crimmitschau traf auf Erfahrung, Einsatzbereitschaft und Cleverness bei den Kemptener Damen. Letztendlich waren es vor allem zwei Spielerinnen der Sächsinnen die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten, eine starke Torfrau als Rückhalt und Ella Brottka, die sämtliche Treffer für den ETC erzielte. Kempten hatte von Beginn an deutlich mehr und auch die besseren Chancen, scheiterte aber immer wieder  im Abschluss. Deutlich glücklicher Crimmitschau, die aus fast keinen Chancen zwei Tore zur 2:0 Führung nach 25 Minuten machten. Negativer Sidefact auch bei den Damen, die aktuelle Misere bei den Unparteiischen. Nicht nur in der Herren Bayernliga wird die Kritik bei allen Vereinen von Woche zu Woche größer. Auch in Sachsen war das gemischte Gespann nicht immer auf der Höhe. Dem zweiten Treffer ging ein klarer Wechselfehler voraus, doch die sechs Damen in Rot wurden nicht dafür bestraft. Auch ein deutlicher Treffer Kemptens, bei dem die Scheibe für alle sichtbar 10 cm hinter der Torlinie lag wurde nicht gegeben. Doch Kempten hat ja noch Tanja Eisenschmid in der Hinterhand, mit zwei blitzsauber abgeschlossenen Alleingängen stellte sie noch vor Ende des Mittelabschnitts auf 2:2. Auch der letzte Abschnitt gehörte den Gästen die sich durch Carolina Kullmann mit der erstmaligen Führung belohnten. Kempten, weiter im Vorwärtsgang, wurde nun durch mehrere zum Teil nicht nachvollziehbaren Strafen aus dem Schwung gebracht, Crimmitschau kam dadurch nochmal zurück ins Spiel und konnte drei Minuten vor dem Ende durch einen glücklichen Nachschuss ausgleichen. Das Ergebnis spiegelt nicht wirklich den Spielverlauf, aber so ist Eishockey nun einmal.

Penaltyschießen ist immer ein wenig auch ein Glücksspiel, und da Fortuna an diesem Samstag definitiv das sächsische Kleid trug, ging der Sieg und der Extrapunkt an die Gastgeberinnen. Insgesamt 10 Penaltys waren nötig bis endlich die Entscheidung gefallen war. Die Lady Sharks konnten auf jeden Fall erhobenen Hauptes die lange Heimreise antreten. Ein Punkt ist besser als keiner und: Es gibt ja auch noch ein Rückspiel, so die direkte Kampfansage an Crimmitschau.

Statistik
ETC Crimmitschau – ESC Kempten 4:3 n.P. (1:0,1:2,1:1,1:0)

Tore
1:0 Brottka
2:0 Brottka
2:1 Eisenschmid
2:2 Eisenschmid
2:3 Kullmann C.
3:3 Brottka
4:3 Brottka

Strafminuten
ETC Crimmitschau: 4
ESC Kempten: 12

Zuschauer Ca. 50