ESC Kempten unterliegt in einem erneut dramatischen Spiel nach 0:2 Führung mit 5:4 beim VfE Ulm/Neu-Ulm

Nach der Niederlage am Freitag kamen die Ulmer mit ordentlich Tempo auf ihr heimisches Eis und versuchten dem Spiel sofort ihren Stempel aufzudrücken.

Doch die Sharks starteten perfekt eingestellt und hellwach in die Begegnung. Bereits das erste Überzahlspiel konnten sie zur frühen Führung durch Eugen Scheffer nutzen. Der Verteidiger der Sharks wurde vor dem Tor der Ulmer alleine gelassen und konnte von der linken Seite vollenden. Und mit viel Tempo erspielten sich die Sharks weitere Chancen. Doch auch die Devils kamen immer wieder gefährlich vor das Tor der Allgäuer. In eigener Unterzahl konnte Ron Newhook dann ganz clever einen Pass der Ulmer hinter deren Tor abfangen, legte die Scheibe direkt auf den Schläger des heranstürmenden Markus Vaitl und der ließ sich nicht lange bitten und versenkte den Puck völlig freistehend zum 0:2 im Netz der Ulmer. Nach einer weiteren Strafe gegen Kempten musste man sogar eine gute Minute in doppelter Unterzahl agieren. Doch diese Situation wurde stark verteidigt, jeder blockte Schüsse und kämpfte unermüdlich so das die Hausherren keinen Treffer erzielen konnten.

Mit der verdienten Führung ging es dann in den nächsten Spielabschnitt. Dieser sollte wie bereits beim ersten Spiel am Freitag den Wendepunkt in der Partie bedeuten. Ulm drückte die Gäste in den ersten 10 Minuten massiv in deren Drittel, Kempten konnte sich nur noch durch einzelne Konter befreien. Doch der Druck wurde auf Dauer zu groß, und Ulm erzielte den 1:2 Anschlusstreffer. Hinter dem eigenen Tor wurde die Scheibe vertändelt, Peter Brückner zog mit ihr vor das Gehäuse von Fabian Schütze und ließ dem Kemptener Schlussmann keine Chance. In Überzahl war es dann Ron Newhook der den Vorsprung der Sharks mitten in die Druckphase der Devils hinein wieder auf zwei Tore ausbaute. Mit einem Nachschuss überwand er den bereits am Boden liegenden Ulmer Torhüter. Nach einem harmlosen Zweikampf in der 35. Spielminute entschieden die Referees dann auf einen Penalty für Ulm. Fabian Schütze ahnte jedoch was Florian Döring vor hatte und pflückte die Scheibe mit der Fanghand herunter. Aber die Gastgeber kämpften weiter und erneut war es Brückner der dann mit dem 2:3 die Ulmer Zuschauer wieder aufweckte. Die Devils nun sichtlich aufgeputscht konnten dann auch noch in Unterzahl durch einen Alleingang ausgleichen. Erneut war es Brückner, der auch den dritten Treffer markierte. Wie schon am Freitag bekam Kempten den quirligen Angreifer nicht in den Griff. Zu Recht bezeichnete Ulms Trainer Robert Linke ihn nach dem Spiel als seine Lebensversicherung, der sein Team zur Zeit immer wieder im Spiel hält. Und als Michel Maaßen kurz vor dem Drittelende  vor dem Ulmer Tor gehakt wurde bekam er zum Dank dafür noch eine 2 Minuten Strafe aufgebrummt. In der dadurch entstandenen Überzahl ging Ulm zum ersten Mal in Führung. Gerade einmal drei Minuten dauerte es und die Hausherren hatten das Spiel komplett gedreht. Nun waren also die Allgäuer gezwungen das Spiel wieder zu ihren Gunsten zu drehen.

Dementsprechend druckvoll agierten sie, die letzten 20 Minuten war es fast ein Spiel auf nur ein Tor. Ulm versuchte die Scheiben irgendwie aus dem Drittel zu bekommen und verteidigte ansonsten sehr tief stehend. Und während die Allgäuer sich mühten und Chance um Chance vergaben nutzen die Devils einen ihrer wenigen Entlastungsangriffe eiskalt zum 5:3 durch Michael Simon. Kempten gab nicht auf und in der 52. Minute erzielte Andreas Ziegler das 5:4, erneut in Überzahl. Von der linken Seite schob er die Scheibe flach unten an Güßbacher vorbei ins Tor. Im Endspurt belegte man das Ulmer Tor nun mit Dauerfeuer, aber der Puck wollte nicht mehr in den Kasten. Somit endet auch das zweite Spiel mit 5:4 für die Heimmannschaft. Alle sechs Spiel der beiden Kontrahenten in dieser Saison boten packendes Eishockey auf hohem Niveau. Jeweils drei Heimsiege beider Teams zeigen wie ausgeglichen es an der Spitze der Landesliga zugeht. Wobei sich auch nach dem gestrigen Spiel alle im Stadion einig waren das die Spiele zur Zeit nichts mehr mit dem Niveau der Landesliga zu tun haben. Geht es nach den gezeigten Leistungen gehören beide Teams eindeutig in die Bayernliga. Dies gilt auch genau so für die Fangruppen. Nach über 2000 Zuschauern am Freitag in Kempten strömten gestern 1350 Fans ins Eisstadion am Donaubad, das somit ausverkauft war. Darunter an die 300 Kemptener die ihr Team über die komplette Spielzeit lautstark und ohne Unterlass unterstützten. Der akustische Sieg auf der Tribüne ging gestern deutlich an die Anhänger aus dem Allgäu. Und auch noch spät nachts empfingen knapp zwei Dutzend Fans ihr Team mit Trommeln, Gesang und roten Fackeln am heimischen Stadion. Verdiente Anerkennung für einen trotz der Niederlage starken Auftritt des ESC.

Nun entscheidet also das dritte Spiel um den Aufstieg, am Freitag um 19.30 in der ABW Arena in Kempten, die Serie. Mehr Spannung kann sich das Herz eines Eishockeyfans nicht wünschen.

 

Statistik
VfE Ulm/Neu-Ulm – ESC Kempten: 5:4 (0:2,4:1,1:1)

Tore
0:1 Scheffer (Newhook,Maaßen)(3.)
0:2 Vaitl (Newhook)(14.)
1:2 Brückner (29.)
1:3 Newhook (Rukajärvi)(35.)
2:3 Brückner (Schirrmacher,Tenschert)(37.)
3:3 Brückner (Schirrmacher)(39.)
4:3 Simon (Koberger,Brückner)40(.)
5:3 Simon (Schwarzfischer,Anwander)(47.)
5:4 Ziegler (Oppenberger,Jun)(52.)

Strafminuten
VfE Ulm/Neu-Ulm: 16
ESC Kempten: 16

Zuschauer 1350

 

HIGHLIGHTS DES SPIELS AUF SPRADE.TV

 

DIE PRESSEKONFERENZ