Trotz der 1:4 Niederlage gegen Klostersee am Freitag Abend gibt es lobende Worte vom gegnerischen Trainer

Auch im dritten Versuch ist es dem ESC Kempten nicht gelungen, die Erfolgsserie des EHC Klostersee mit mittlerweile 60 Siegen hintereinander zu stoppen. In der Verzahnungsrunde zwischen Eishockey-Landes- und Bayernliga verloren unsere Sharks mit 1:4.

Was auf den ersten Blick nach einer klaren Niederlage aussieht, war ein über 60 Minuten hart umkämpftes Duell. Gästetrainer Dominik Quinlan: „Es war ein Spiel auf Augenhöhe und für uns mit Abstand der schwierigste und am härtesten erkämpfte Sieg in dieser Aufstiegsrunde. Kempten hat es uns brutal schwer gemacht. Großes Kompliment!“ Sein gegenüber Andreas Becherer wusste im ersten Moment allerdings nicht, ob er sich über diese warmen Worte freuen oder die verlorene Partie ärgern sollte: „Das Lob tut natürlich gut, aber kaufen können wir uns davon auch nichts.“

Das Spiel begann äußerst unglücklich für Kempten. Schon nach drei Minuten waren die Pläne, möglichst lange dagegenzuhalten, dahin. Jens Glombitza brachte die Gäste in Führung. Allerdings folgten dem Treffer reichlich Diskussionen, denn Sharks Schlussmann Fabian Schütze war in seinem Torraum behindert worden. Vom frühen Rückstand ließen sich die Hausherren aber nicht beeindrucken. Klostersee übte zwar Druck aus und war, das Stand auch für den ESC-Coach Becherer außer Frage – spielerisch dominant. Kempten hielt aber mit Kampfgeist dagegen. Bestes Beispiel: Zwischen der 12. und 15. Minute bissen sich die Gäste aus Grafik in doppelter Überzahl an der aufopferungsvollen Defensivarbeit der Sharks die Zähne aus. Quinlan meinte später: „Wir sind im Powerplay eigentlich ganz gut, aber Kempten hat das Unterzahlspiel überragend gemacht.“

Das Spiel der Gastgeber war aber freilich nicht fehlerfrei, das bestrafte der Spitzenreiter eiskalt und erhöhte kurz nach Beginn des zweiten Drittels durch Philipp Quinlan auf 2:0. Der ESC blieb dem Topteam auf den Fersen, verkürzte durch Patrick Weigant (26.) auf 1:2 und hatte durchaus die eine oder andere Chance auf den Ausgleich. Selbst als Paul Andreas Person das 3:1 für Klostersee erzielte (34.), gaben sich die Allgäuer nicht geschlagen.

Trainer Becherer ließ nichts unversucht, die Partie doch noch zu drehen. Er stellte unter anderem die Angriffsreihen um und ließ seine drei stärksten Stürmer, Patrick Weigand, Tobias Epp und Corey Pawley, fortan gemeinsam agieren. Das brachte auch die gewünschte Unruhe vor dem gegnerischen Tor, der zweite Treffer blieb aber aus.
Fast fünf Minuten vor dem Ende nahm der Coach dann auch seinen Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. „Das so früh zu machen, ist eigentlich nicht üblich. Aber irgendwann mussten wir hinten aufmachen“, meinte Becherer. Aber auch diese taktische Maßnahme bracht nicht den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil: Person gelang ins leere Kemptener Tor sogar noch das 4:1. (AZ)